Besetzung & Info
Eurydice – Die Liebenden, blind
Österreichische Erstaufführung
Musik: Manfred Trojahn
Libretto: Manfred Trojahn unter Verwendung von drei Gedichten von Rainer Maria Rilke aus „Sonette an Orpheus“
In seiner 2022 uraufgeführten Oper Eurydice – Die Liebenden, blind widmet sich Manfred Trojahn einem zeitlosen Thema: der Frage, ob die Liebe den Tod überwinden kann. Das Werk präsentiert sich als psychologisches Drama, das sich musikalisch aus dem breiten Reservoir der zeitgenössischen Tonalität speist, und führt in eine Welt voller Sinnlichkeit, Ausdruckskraft und Formenvielfalt. Eurydice ist eine Schauspielerin, die sich auf ihre letzte Reise begibt, ein Weg, der sie nicht nur mit neuen, sondern auch mit alten Bekannten zusammenführt: Während Orphée frisch in ihr Leben tritt und sich leidenschaftlich in sie verliebt, tauchen Erinnerungen an ihr früheres Leben auf, verkörpert durch Menschen, die sie einmal kannte, verkörpert durch denjenigen, nach dem sie sich sehnt… In Plutons Welt scheint Eurydices Schicksal dann besiegelt. Jedoch gelingt – nicht zuletzt durch Proserpines Fürsprache – ein erneutes Wiedersehen zwischen ihr und Orphée, mit ungewissem Ausgang.
Der deutsche Komponist, Dirigent und Essayist Manfred Trojahn (*1949) hat sich mit seinen herausragenden Opern einen festen Platz im zeitgenössischen Musiktheaterbetrieb erobert. Mit raffinierter musikalischer Struktur und dezidiert erzählerischen Elementen wird Trojahns Musik zum lebendigen Sprachrohr der Figuren und ihrer Gefühle. Ausgehend von der griechischen Sage und Rilkes Sonette an Orpheus ist Trojahns Eurydice – Die Liebenden, blind ein zeitgemäßes Musikdrama, das besonders die weibliche Perspektive des Mythos in den Vordergrund stellt und der Frage nachgeht, welche Rolle die Liebe als Verbindung von Kunst und Inspiration einnimmt.
Musikalische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Juana Inés Cano Restrepo / Ausstattung Dietlind Konold / Lichtdesign Norbert Chmel / Klangregie Christina Bauer
Mit:
Eurydice Laure-Catherine Beyers / Orphée Martin Achrainer / Pluton Christoph Gerhardus / Proserpine Lena Belkina /
Madrigalisten des Wiener Kammerchores, Einstudierung: Bernhard Jaretz
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Vorstellungen in Wien
16., 18., 21. & 22. Oktober 2025, jeweils 19:00 Uhr
Halle E im Wiener MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Podcast der Neuen Oper Wien
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Ein Meisterwerk
„Walter Kobéra fährt zum Finale seiner Intendanz mit „Eurydice – Die Liebenden, blind“ einen Triumph ein. (…) Mit dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich bringt Kobéra Trojahns Musik in allen Facetten zur Entfaltung. (…) Laure-Catherine Beyers verkörpert Eurydice mit wohldosierter Intensität. Ihr Sopran klingt einnehmend in allen Lagen. Glaubhaft stellt sie eine enttäuschte Frau dar. Martin Achrainer zeigt den Orpheus als steifen jungen Mann, der spüren lässt, dass er dieser Frau nicht gewachsen ist. Mit seinem markanten, metallenen Bariton intoniert er absolut wortdeutlich. Christoph Gerhardus wirbelt als Pluto und in anderen Gestalten eindrucksvoll durchs Geschehen. Lena Belkina lässt als Proserpina aufhorchen und wird wie alle bejubelt.“ – Susanne Zobl, Kurier, 19.10.2025
Präzise Regie
„Die Inszenierung von Juana Inés Cano Restrepo treibt die verzweifelt dann doch nach neuem Leben sich Sehnende zu emotionalen Extremen, die Laure-Catherine Beyers auch vokal exzellent bewältigt. Die Regie arbeitet präzise in diesem surrealen Setting. (…) Dirigent Walter Kobéra animiert das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich zu subtiler Intensität. Die poetischen freitonalen Fließflächen und die punktuellen Zuspitzungen zeigen, dass hier sowohl das „Adagiohafte“ wie auch die dramatischen Aufladungen adäquat zum Klingen gebracht wurden. Applaus für alle, auch für die Madrigalisten des Wiener Kammerchores, die Eurydice auf ihrem Weg begleitet hatten.“ – Ljubiša Tošić, Der Standard, 17.10.2025
Tosender Applaus mit zahlreichen Bravi-Rufen
„Die belgische Sopranistin Laure-Catherine Beyers verkörperte diese resolute, welterfahrene und doch in morbider Selbstverstrickung an Pluton gebundene Eurydice höhensicher und ausdrucksstark, während Martin Achrainer den um seine aufrichtige Liebe zu ihr betrogenen Sänger Orphée mit kräftigem Bariton in allen Registern verkörperte. Der zweite Bariton, Christoph Gerhardus, war ein eloquenter Pluton, Gegenspieler von Orphée, und ständiger Angelpunkt von Eurydices Liebesleben in den unterschiedlichsten Rollen. Die ukrainische Mezzosopranistin Lena Belkina verlieh ihre markante Stimme der Proserpine, Gattin von Pluton. (…) Tosender Applaus mit zahlreichen Bravi-Rufen beendeten den knapp 100minütigen Abend.“ – Harald Lacina, Online Merker, 17.10.2025
Hervorragend
„Diesen verführerischen Herrscher der Unterwelt singt und spielt Christoph Gerhardus hervorragend: mit eindringlicher Präsenz, richtig dosierter Kraft und der nötigen Verschlagenheit. (…) Martin Achrainer singt einen charismatischen, ungemein fitten, herrlich wortdeutlichen Orphée.“ – Marion Eigl, Die Presse, 17.10.2025
Kraftvoll
„Laure-Catherine Beyers singt und spielt die Eurydice kraftvoll und mit einer Portion Selbstironie.“ – Stephan Burianek, Opern.News, 17.10.2025
