Proserpina

Ein Monodrama nach Johann Wolfgang von Goethe

Österreichische Erstaufführung 

Das Schicksal der Proserpina – oder Persephone, wie sie
in der griechischen Version genannt wird – hat bildende Künstler wie auch Dichter fasziniert und angeregt. Die Verzweiflung einer Frau, die entführt wurde und dazu verdammt ist, lediglich einmal im Jahr aus der Unterwelt ans Licht aufsteigen zu dürfen, hat Johann Wolfgang von Goethe zu einem Monolog inspiriert.

Nur: Diese Proserpina ist eine Dauergefangene. Sie hat keinerlei Möglichkeit aus ihrer Situation auszubrechen. Ihrer Würde beraubt wird sie nie Teil der Unterwelt sein können. Es ist ein verzweifeltes Suchen ohne jegliche Perspektive und hat in unserer heutigen Zeit mehr Aktualität denn je.

Der bedeutende zeitgenössische Komponist Wolfgang Rihm hat sich dieses Stoffes angenommen und eine Kammeroper geschaffen, die 2009 bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführt wurde. Rihms Partitur ist gekennzeichnet von einer „wunderbar mondänen wie zugleich zugänglichen Musik“, die es aber gleichzeitig versteht, die Seelenqualen der Proserpina klanglich auszudeuten. Beeindruckend ist die musikalische Personenzeichnung, wenn Proserpina sich im Wechselbad von kindlich-naiv, tobend oder auch liebreizend befindet. Vom ersten Takt an strömen raumgreifend die für Wolfgang Rihm typischen Klänge und tragen so Proserpinas Kampf um eine menschenwürdige Existenz: Ein vokaler Befreiungsschlag einer tragischen Persönlichkeit.

Komposition Wolfgang Rihm

Künstlerische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Anna Bernreitner / Bühne Hanna Rosa Öllinger & Manfred Rainer / Kostüme Devi Saha / Klangregie Christina Bauer / Lichtdesign Norbert Chmel / Choreinstudierung Bernhard Jaretz

Mit: 
Proserpina Rebecca Nelsen

Damenchor des Wiener Kammerchores

amadeus ensemble-wien

Virtuos und bravourös

„Durch solches Einziehen neuer Übermittlungs- und Betrachtungsebenen ergeben sich Verdichtung wie Entfremdung, die Inszenierung von Anna Bernreitner geht damit virtuos um. (…) Sopranistin Rebecca Nelsen bewältigte die vokalen und darstellerischen Herausforderungen der Titelpartie bravourös, präzise auch in der Diktion. (…) Schön, dass in Wien endlich wieder Rihm auf diesem Niveau gespielt wird! Walter Kobéra ist das als NOW-Intendant und Leiter seines verlässlichen „amadeus ensemble-wien“ gelungen.“ – Walter Gürtelschmied, Die Presse.

Furiose One-Woman-Show

Rebecca Nelsen bietet im Untergrund eine furiose One-Woman-Show (…) Der schlanke Sopran des texanischen Volksopern-Juwels bleibt in dieser gut einstündigen vokalen Tour de Force immer weich und wendig.“ – Stefan Ender, Der Standard 

Eine beachtliche Leistung

„Im Theater Akzent imponiert jedenfalls die Umsetzung: Im tristen Kellerraum mit den grauen Wänden, Sesseln und Requisiten singt sich Nelsen nachgerade Lunge und Seele aus dem Leib. Eine beachtliche Leistung (auch vom amadeus ensemble-wien und Mitgliedern des Kammerchores).“ – Christoph Irrgeher, Wiener Zeitung