Besetzung & Info
Tea
Tan Dun
Oper in drei Akten // Libretto von Tan Dun & Xu Ying // Österreichische Erstaufführung // Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste / Semper-Depot, Wien
- Musikalische Leitung
- Walter Kobéra
- Inszenierung
- Carlos Wagner
- Ausstattung
- Christof Cremer
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Choreinstudierung
- Michael Grohotolsky
- Dramaturgie
- Alexandra Noël
- Judith Schneiberg
- Seikyo, japanischer Mönch
- Klemens Sander
- Lan, chinesische Prinzessin
- Cornelia Horak
- The Prince
- Alexander Kaimbacher
- The Emperor
- Steven Gallop
- Lu / Schatten
- Maren Engelhardt
amadeus ensemble-wien
Chor der Neuen Oper Wien
Kurztext
Inspiriert von asiatischen Teezeremonien schrieb Oscar-Preisträger Tan Dun 2002 seine Oper „Tea“. Der heute in New York lebende Chinese verbindet in seinen Kompositionen die westliche zeitgenössische Klangsprache mit der des fernen Ostens. Indem er dabei beiden Klangwelten den ihnen notwendigen Freiraum lässt, schafft er eine neue gemeinsame Musiksprache. Auch im Libretto von „Tea“ wurde die traditionelle Form des europäischen Operntextes mit mystischer Poesie und mit Zen-buddhistisch inspirierten Einsichten vereint, deren tiefere Weisheiten teilweise nur angedeutet werden. Für Tan Dun ist die Kunst des Tee-Trinkens ein „Spiegel der menschlichen Seele“. Das Tao des Tees, der Weg zum inneren Gleichgewicht ist im alten chinesischen „Buch vom Tee“ beschrieben. In der Oper wird die Suche nach eben diesem Buch zur symbolischen Suche nach der eigenen inneren Wahrheit – die für Tan Dun die Fähigkeit ist, Farben hören und Klänge sehen zu können. Dieser zunächst paradox klingende Satz weist auf ein Hauptanliegen der Oper: Das Ziel des Menschen ist es, das Leiden und die Gewalt, die von Leidenschaften ausgelöst werden, zu überwinden.
Das Spannungsfeld zwischen Leidenschaft und Weisheit ist der eigentliche Kern der Handlung: Eine tragische Liebesgeschichte zwischen einer chinesischen Prinzessin, ihrem Bruder und einem japanischen Prinzen. Unter dem Deckmantel der Suche nach dem „Buch des Tees“ glauben sie notwendigen Entscheidungen entfliehen zu können, verstricken sie sich in Abhängigkeiten und schaffen sie es nicht, ihre Liebe zu leben. Eine Art Fabel, die verdeutlicht, dass die Suche nach der Weisheit durchaus auch von der wirklichen Weisheit wegführen kann.
Kritiken
Begeistertes Premierenpublikum
Die Neue Oper Wien liefert dem begeisterten Premierenpublikum nur gute Gründe für entrücktes Mitgehen. Dirigent Walter Kobéra, sein vorzügliches amadeus ensemble-wien, Christof Cremers „klassische“ Ausstattung sowie die stimmungsvolle Inszenierung von Carlos Wagner bleiben der Poesie des Werks mit der nötigen Ausdauer auf der Spur. – Die Presse
Eindrucksvoller Saisonstart
Walter Kobéra am Pult des amadeus ensemble-wien weiß mit diesen raschelnden, sanft schwellenden und sich verflüchtigenden Klanglandschaften perfekt umzugehen. Jeder Moment hat da seine Reize. Carlos Wagner hat mit Christof Cremer ein Ritual entwickelt, das sich perfekt in den Raum des Semper-Depots einfügt. Ein eindrucksvoller, vom Publikum akklamierter Saisonstart! – Kronen Zeitung
Visuell betörende Reise in fremde Kulturen
Regisseur Carlos Wagner hat für das Mindestmaß an Handlung betörend schöne Bilder gefunden, die feine Ausstattung stammt von Christof Cremer). Eine visuell betörende Reise in fremde Kulturen. – Kurier
Exzellent und engagiert
Tan Duns Musik wird vom amadeus ensemble-wien und Chor lebhaft musiziert. Doppelt bewundernswert die Sänger: Das Gros singt exzellent und engagiert. Klemens Sander wechselt virtuos zwischen Bariton und Falsett, Steven Gallop schallt klar und kernig, Cornelia Horak gibt eine glühende Prinzessin mit dynamischer Feinabstufung. – Wiener Zeitung
Jubelnde Zuhörer
Tea von Tan Dun sorgt für jubelnde Zuhörer. – Kleine Zeitung
Bereicherung für das Musikleben der Stadt
Die „Seele“ des immer ambitionierten Unternehmens, das sich Neue Oper Wien nennt und das Musikleben der Stadt so bereichert, steht regelmäßig am Dirigentenpult des amadeus ensembles-wien und heißt Walter Kobéra. „Tea“ ist nicht unbedingt einfach zu rezipieren, aber dass Tan Dun wieder etwas Besonderes gelungen ist, kann man nicht abstreiten. – Der Neue Merker