Besetzung & Info
Radek
Richard Dünser
Oper in einem Prolog, 12 Szenen und einem Epilog // Libretto von Thomas Höft // Uraufführung // Werkstattbühne der Bregenzer Festspiele // Halle E im Museumsquartier, Wien // KamerOpera Festival in Zwolle, NL
Premiere Bregenz: 12. August 2006
Premiere Wien: 25. Januar 2007
Gastspiel Zwolle, NL: 18. April 2007
- Musikalische Leitung
- Walter Kobéra
- Inszenierung
- Gil Mehmert
- Ausstattung
- Steffi Bruhn
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Maskenkonzept und Ausführung
- Katharina Gräser
Mit: Georg Nigl als Radek sowie Rebecca Nelsen, Anna Clare Hauf, Bernhard Landauer, Manfred Equiluz, Stefan Cerny
Wiener Concert-Verein
Eine Koproduktion mit den BREGENZER FESTSPIELEN in der Reihe „Kunst aus der Zeit“
Kurztext
Im Zentrum dieser Oper steht der galizische Jude Karl Radek (1885-1939), einer der brillantesten Demagogen der kommunistischen Bewegung der 1920er und 30er Jahre. Komponist Richard Dünser zeichnet in seiner Kammeroper eine Figur nach, an der die Probleme des 20. Jahrhunderts transparent werden: Seine Oper versteht sich als ein Stück über die grauenhaften Konsequenzen der Ideologien dieser Zeit, gespiegelt im Schicksal eines Mannes, der diesen Terror miterfunden hat.
Radek wurde 1885 in Lemberg geboren und zählte zu den führenden Köpfen der polnischen und deutschen Sozialdemokratie. Als Kritiker von Rosa Luxemburg schloss er sich nach seinem Ausschluss aus der SPD schon vor dem ersten Weltkrieg Lenin an und wurde zu einem seiner engsten Vertrauten im Schweizer Exil. Später gehörte er als Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU der Opposition um Trotzki an. 1927 wurde Radek aus der Partei ausgeschlossen und nach Sibirien verbannt. Nach Rückkehr und Selbstkritik war er ab 1929 als international geschätzter Journalist und Kulturfunktionär tätig.
Von 1936 bis 1938 kam es zu den drei Moskauer Schauprozessen, deren Hauptangeklagte die engsten Mitarbeiter Lenins aus der Zeit der Oktoberrevolution waren. Obwohl schuldig gesprochen, wurde Radek nur zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt, während der er 1939 starb.
Kritiken
Bejubelt
Festspielpublikum bejubelt alles an der Opernaufführung von Richard Dünser. – Vorarlberger Nachrichten
An opera not to be missed
The unlikely subject for Richard Dünser’s masterful Radek (a coproduction with the Bregenz Festival, seen August 13) is the rocky life of communist demagogue Karl Radek. […] Thomas Höft’s taut, literate, poetic libretto offers a dozen episodes from Radek’s life, bookended by a prologue and epilogue from which the prisoner’s flashbacks spring. Dünser’s richly orchestrated score (brought to vivid life by Walter Kobéra and the Wiener Concert-Verein) is atonal but falls easily on the ear, with vocal lines both lyrical and haunting. […] Much credit is due to Gil Mehmert’s miraculous, inventive production, which has not one extraneous moment. […] In the marathon title role, baritone Georg Nigl delivers a complex, intense portrait of a man obsessed with ideals that eventually lead to his destruction by the party he helped to create. Nigl’s heroic, ongoing commitment to contemporary music makes Austria’s cultural life far richer. […] If you haven’t seen a new opera lately, this is one not to be missed. – Opera News
Begeisternde Produktion
Radek: Brennende Kälte. Die Koproduktion mit der Neuen Oper Wien begeisterte. […] Der Wiener Concert-Verein unter Walter Kobéra bringt die hervorragende Musik Richard Dünsers zum Leuchten. Langer Beifall und viele Bravos. – Neue Vorarlberger Tageszeitung
Große Begeisterung
Premierenerfolg für „Radek“. Das Stück über eine der politischen Schlüsselfiguren des 20. Jahrhunderts wurde von Kritik und Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen. […] Georg Nigl ist dann auch der unumstrittene Star des Abends. Die unglaublich lange und technisch anspruchsvolle Partie bewältigt er scheinbar mühelos, gibt den Radek auf eine erschütternd realistische Art. – ORF Vorarlberg