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Besetzung & Info

Les Rois Mages

– Die Könige aus dem Morgenland,

von Fabián Panisello,
nach einer Erzählung von Michel Tournier

Österreichische Erstaufführung 

Kooperation mit Jeunesse

Les Rois Mages ist ein multimediales Musiktheater, das die Geschichte der Heiligen Drei Könige erzählt. Gilles Ricos Libretto ist von zwei Büchern Michel Tourniers inspiriert: Gaspard, Melchior & Balthazar und Les Rois Mages.

Nach dem großen Erfolg seiner Multimedia-Oper Le Malentendu in Wien (Neue Oper Wien), Warschau, Buenos Aires und Madrid schafft Fabián Panisello in seinem neuen Musiktheaterprojekt Les Rois Mages eine intensive Auseinandersetzung und neue Sichtweise auf die Geschichte der drei Könige (und nicht nur auf diese). Er verschiebt unseren Fokus und erweitert das Spektrum. Wir erkennen den Einfluss des großen Ganzen auf einzelne Schicksale und umgekehrt die Auswirkungen, die kleinste private Entscheidungen auf eben dieses große Ganze haben können.

Gilles Rico überbrückt die Kluft zwischen dem fernen Anderssein der biblischen Zeit und unserer heutigen Welt, indem er die zutiefst menschliche Dimension der Geschichte betont. Die Romanvorlage besteht aus mehreren Episoden, die die Reise jedes einzelnen Königs beschreiben. Durch Wiederholungen, schrittweise Hinzufügung von Informationen und die Nacherzählung desselben Ereignisses, jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wird eine enge intertextuelle Verbindung zwischen den verschiedenen Episoden des Romans hergestellt und ein komplexes Netz von Erzählungen und Symbolen gewebt.

Neben den persönlichen Geschichten von Gaspard, Balthazar und Melchior wird die Begegnung mit König Herodes und die Geschichte von Taor, dem vierten Weisen, der zu spät zur Geburt Christi kam, in das Libretto integriert. Weiters findet die Geschichte des Esels und des Ochsen aus einer tierischen Sicht Eingang in die Erzählung. In seiner Inszenierung wird Christoph Zauner gemeinsam mit Chris Ziegler mit unterschiedlichsten autonomen Ebenen in die Geschichte vordringen. Die Bühne als visueller Ort, der vor allem aus Licht bestehen wird, greift auch interaktiv ins Geschehen ein.

Im Libretto hilft eine Erzählerin dabei, die verschiedenen Episoden der Geschichte miteinander zu verknüpfen und ermöglicht es uns, mit der Zeitlichkeit der Erzählung zu spielen und Pausen, Vorspulen und Rückblenden zu erzeugen.

Die Erzählerin trifft auf Tänzer und wird auch Teil ihrer Sprache. Zwei unterschiedliche Videoebenen bilden um diese Geschehnisse eine Klammer, die einerseits versuchen einen Blick auf das unfassbar Große, das Universum, und andererseits auf das Intimste, in die Gefühlswelt der Personen, zu gewähren. Was wie eine Erzählung beginnt, wird zu einer unmittelbaren Erfahrung.

Neben der Theaterhandlung, deren Verständlichkeit und dramatischer Inhalt mit größtmöglichem Respekt behandelt wird, stellt das Werk eine Untersuchung der Sprache dar, bei der die zeitliche Struktur und Syntax, die Prosodie, die Wörter und ihre Erscheinungsformen als musikalische Figuren wie „Klänge“ analysiert werden. Auf diese Weise wird die allgemeine Arbeit des Komponisten mit den Komponenten der zeitlichen Organisation wie Pulsation, Mikropulsation, unregelmäßige Pulsation, Muster, wieder aufgenommen.

Stimme, Musik, Live- und aufgezeichnete Elektroakustik, Video, Lichtinstallationen, Schauspiel, Tanz treffen aufeinander und erzählen auf unterschiedlichen Ebenen situativ, abstrakt, empathisch, verzweifelt, angstvoll, eindringlich von ihren Beobachtungen, Erwartungen, Hoffnungen.

Komposition Fabián Panisello / Libretto Gilles Rico

Künstlerische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Christoph Zauner / Raum- und Lichtinstallation, Video Chris Ziegler  / Kostüme Mareile von Stritzky / Choreografie, Tanz Paul Lorenger / Sounddesign, Klangregie, Live-Elektronik Christina Bauer / Lichtdesign Norbert Chmel / Live-Elektronik programmiert von Alexis Baskind und CIRM / Kinetische LED-Lichtbühne Chris Ziegler

Mit: 
Annette Schönmüller

amadeus ensemble-wien