Besetzung & Info
Katzelmacher
Kurt Schwertsik
Oper // Nach dem gleichnamigen Stück von Rainer Werner Fassbinder // Österreichische Erstaufführung // Jugendstiltheater, Wien
- Musikalische Leitung
- Walter Kobéra
- Inszenierung
- Leo Krischke
- Ausstattung
- Sofia Mazzoni
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Videodesign
- Andreas Winter
- Dramaturgie
- Alexandra Noël
- Helga
- Annette Schönmüller
- Gunda
- Anna Clare Hauf
- Elisabeth
- Daniela Fally
- Marie
- Doris S. Langara
- Ingrid
- Tanja Watzinger
- Paul
- Thomas Rettensteiner
- Jorgos
- Dimitrij Solowjow
- Bruno
- Marco Di Sapia
- Erich
- Dieter Kschwendt-Michel
- Franz
- Manfred Equiluz
amadeus ensemble-wien
Kurztext
Rainer Werner Fassbinders Theaterstück „Katzelmacher“ (bayerisch-österreichisches Schimpfwort für südländische, vorrangig italienische Gastarbeiter) aus dem Jahr 1968 erzählt von der Begegnung mit dem Fremden und ist auch heute noch von brennender Aktualität. Die Neue Oper Wien bringt Kurt Schwertsiks Oper (komponiert 2003 im Auftrag der Wuppertaler Bühnen) zur österreichischen Erstaufführung.
Ein Gastarbeiter gerät in eine Gruppe von jungen Menschen in einer bayerischen Kleinstadttristesse. Das wechselseitige System von Kontrolle und Ausbeutung, das bislang die zwischenmenschlichen Verhältnisse in dieser Clique aufrecht erhalten hat, gerät ins Wanken. Der quälende Leerlauf, die von Wunsch- und Wohlstandsmoral und „Volksempfinden“ geprägten Klischeevorstellungen entladen sich auf brutale Weise.
Kritiken
Besonders originell
… ist in dieser Produktion nicht nur das Libretto mit dem Mut, einfach Sätze wie „Hol mir ein Bier“ und „Mir auch“ singen zu lassen, sondern auch die hervorragende Neue Musik von Kurt Schwertsik, der mit grandiosen Melodien zu überzeugen vermag. […] Daniela Fally als Elisabeth, Doris Langara als Marie und Dimitrij Solowjow als Jorgos, und mit ihnen alle weiteren Darsteller, machen „Katzelmacher“ zu einem wahrlich gelungenen, unbedingt sehens- wie hörenswerten Ereignis. […] Ein Triumph. – Kulturwoche
Vielseitig und souverän
Schwertsik trifft den Bänkelsängerton wie den der spritzigen Tanznummer, konfrontiert madrigaleske Ensembles in Comedian-Harmonists-Manier mit simplen, melodisch eingängigen Chansons. Er schreckt auch vor altbewährten Reduktionsmitteln nicht zurück, begleitet eine besonders brutale Szene mit manisch durchgehaltenen Trommelschlägen. Kurz: Er müht sich nicht ab, neue Formen zu erfinden, sondern beherrscht die alten souverän. Es fallen ihm sogar Melodien ein. Da ist er heute nicht nur im so genannten E-Musik-Geschäft eine ziemlich einsame Erscheinung. – Die Presse