Besetzung & Info
Judith / Schnitt_Blende
Tanzoper
Uraufführung von Judith Unterpertinger
für 3 Stimmen, Fagott, Viola da Gamba, Clavichord, Tanz und Video
Premiere: 22. Oktober 2015
weitere Vorstellungen: 24. & 25 Oktober 2015
Beginn jeweils um 20:00 Uhr
Dauer ca. 1 Stunde
Einführungsgespräch 19:15 Uhr
Produktionssponsor: HDI-Versicherung
Ort: mumok hofstallung, Museumsplatz 1, 1070 Wien
wer bist du?
kenn ich
kenn ich dich?
dein kopf.
kenn ich dich?
Ich kenn dich.
Die Tanzoper der österreichischen Komponistin Judith Unterpertinger widmet sich drei Judith-Figuren aus verschiedenen Aspekten, Rezeptionen und persönlicher Beziehung: der alttestamentarischen Judith, der Großmutter Judith und der zeitgenössischen Judith.
Neben diesen drei Stimmen kommen ein Fagott, eine Viola da Gamba, ein Clavichord und Videos zum Einsatz, die mit einer Solo-Tanzperformance verwoben werden.
Die Zusammenführung unterschiedlicher Kunstformen in einer Performance ermöglicht vielfältige Zugänge zu diesen Charakteren, deren Stimmen man auf ihrem Weg begleiten darf.
Komposition Judith Unterpertinger / Libretto Magdalena Knapp-Menzel / Musikalische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Judith Unterpertinger & Katharina Weinhuber / Choreographie Katharina Weinhuber / Video Catherine Ludwig / Kamera Wolf Leeb / Klangregie Christine Bauer / Lichtdesign Norbert Chmel
Tanz Martina Haager / Stimme 1 Claudia Cervenca / Stimme 2 Elisabeth Kanettis/ Stimme 3 Anna Maria Pammer / Clavichord Manon Liu Winter / Fagott Robert Gillinger / Viola da Gamba Eva Neunhäuserer
Karten hier (25 €, div. Ermäßigungen)
Hauptsponsor Neue Oper Wien: Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien AG
Kritiken
Ein Abend von zartherber Poesie
Drei Instrumente und drei Frauenstimmen sind im Einsatz, aber nicht etwa fein säuberlich getrennt und den drei Judiths zugeordnet. Stattdessen nähern die Gestalten sich unterschiedlich einander an, scheinen manchmal eins zu werden, fächern sich dann wieder auf in dem wenig mehr als eine Stunde dauernden knappen Werk. Eine Tänzerin (Martina Haager) und ihr filmisches, manchmal multiples Alter Ego (Video: Catherine Ludwig) ergeben eine weitere Klammer, auch die Sängerinnen, dominiert von Anna Maria Pammer, sind choreografisch ins Geschehen eingebunden. (…) Die eindringlichsten Momente entstehen in Magdalena Knapp-Menzels Libretto bei den Zwängen der zeitgenössischen Judith („schön charmant weiblich / musst du darfst du“), in der Musik aber, wenn jenseits geräuschvoll-alternativer Spieltechniken die Klangcharaktere von Fagott, Viola da Gamba und Clavichord kenntlich werden. (…) ein Abend von zartherber Poesie. – Die Presse, Walter Weidringer
Komplexität und Dichte
Der Text ist also nicht zahnlos. Auch Unterpertingers Musik hat Griff. Und Haager tanzt dämonisch und mit eisiger Klarheit. Der dreifachen Judith – vokal wie körperlich repräsentiert von Elisabeth Kanettis, Claudia Cervenca und Anna Maria Pammer – entspricht im Stück ein instrumentales Trio aus Fagott, Viola da Gamba und Clavichord. Im mit dem Text korrespondierenden Video (Catherine Ludwig) wird die getanzte Judith zu Gespenst und Schatten. Echt gruselig ist aber erst die Kostümierung vor allem der als Performerinnen agierenden Vokalistinnen. Abgesehen davon aber besticht diese Arbeit durch Komplexität und Dichte. – Der Standard, Helmut Ploebst
Ausdrucksstark
Die 38-Jährige widmet die Produktion der Neuen Oper Wien ihrer 2010 verstorbenen Großmutter gleichen Namens, stellt aber nicht nur eine, sondern gleich drei Judiths auf die Bühne. Assoziationen zur alttestamentarischen und einer an die Komponistin selbst angelehnten Judith treten zu Oma hinzu, jeweils von einer Stimme repräsentiert. Als Gegenüber der drei Stimmen fungieren ein Fagott, eine Viola da Gamba und ein Clavichord. Dieses Sextett wird mittels Videoprojektionen und vor allem dem ausdrucksstarken Tanz von Martina Haager miteinander verwoben, der zwischen intensiver Introspektion, natürlicher Bewegungsimitation und expressiven Momenten changiert. – APA