Besetzung & Info
Eine Marathon-Familie
Isidora Zebeljan
Oper in einem Akt und 14 Szenen // Libretto von Milica Zebeljan, Borislav Cicovacki & Isidora Zebeljan nach einem Stück von Dusan Kovacevic // Uraufführung // Werkstattbühne der Bregenzer Festspiele, Belgrader Musikfestival BEMUS, Halle E im Museumsquartier, Wien
Premiere: 20. August 2008, Bregenz
14. & 16. Oktober 2008, Belgrad
22., 24. & 25. Oktober 2008, Wien
- Musikalische Leitung
- Premil Petrovic
- Inszenierung
- Nicola Raab
- Ausstattung
- Duncan Hayler
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Maksimilijan
- Alfred Werner
- Aksentije
- Walter Raffeiner
- Milutin
- Robert Pertl
- Laki
- Marcel Beekman
- Mirko
- Marco Di Sapia
- Kristina
- Jowita Sip
- Djenka
- Andreas Jankowitsch
- Ruzika
- Karin Goltz
Isidora-Zebeljan-Orchester
Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen im Rahmen von KAZ/Kunst aus der Zeit
Kurztext
Der Tod als Geschäft, eine Leiche, die dringend verschwinden muss, und ein Mord aus eifersüchtiger Rache – die Oper „Marathon“ trägt die Züge eines Thrillers, eines Roadmovies und einer makaberen Komödie. Die serbische Komponistin Isidora Zebeljan stellt in der erneuten Koproduktion zwischen den Bregenzer Festspielen und der Neuen Oper Wien ihre zweite Oper nach dem europaweit erfolgreichen Erstling „Zora D.“ vor.
„Marathon“ thematisiert den Zusammenprall der Generationen im – rein männlichen! – Familien-Clan eines Bestattungs- unternehmens: die Konflikte, die durch das Auflösen der patriarchalischen Strukturen und durch das Aufbrechen starrer Familientraditionen entstehen.
Vorlage für „Marathon“ ist ein Drehbuch des serbischen Autors Dusan Kovacevic, dessen Verfilmung von 1982 bis heute Kultstatus in Serbien genießt. Die makaber-komische Geschichte erzählt von familieninterner Rivalität, die ausbricht, als der Älteste stirbt und nicht klar ist, wer das Unternehmen erben wird. Der bislang nie ganz ernst genommene Jüngste wandelt sich zum rücksichtslosen Anführer des Clans.
Im Werk der vielfach ausgezeichneten Zebeljan steht neben Musik für den Film (u. a. für Filme des preisgekrönten Regisseurs Emir Kusturica) das Musiktheater im Mittelpunkt. Ihre Musiksprache setzt einen Akzent auf die Melodik, die sich aus Elementen verschiedenster Herkunft zusammensetzt und sich durch auffällige Rhythmik und Verzierungen auszeichnet. Mit ihrer Musik will Zebeljan vor allem eine eigene Welt für ihre Charaktere und deren Geschichten schaffen.
Kritiken
Absolut fabelhafte Solisten
Zebeljans fiebrig-hektische, mit witzigen Stummfilmgeräuschen angereicherte Musik, fliegt einem wie ein explodierendes Fass Sliwowitz um die Ohren. Unter den absolut fabelhaften Solisten seien stellvertretend für alle Marco di Sapia, der den ständigen Wechseln von Kopf- zu Bruststimme grossartig und ausdrucksstark meistert, und die mit feinsten Koloraturen brillierende Jowita Sip gelobt. – Volksblatt Liechtenstein
Sehr präsentes Ensemble
Nicola Raab vertraut in ihrer Umsetzung auf den Witz des Stücks und ein teilweise sehr präsentes Ensemble. Ein skurriler Abend voll Schwung, Sprach- und Musikwitz. – Kurier
Flott und deftig inszeniert
Nicola Raab hat den Irrsinn flott und deftig inszeniert, als Mitregisseur fungiert die Musik. Sie ist einer auf Kulmination des Skurrilen angelegten Repetitionsstilistik verpflichtet, die ein gutes Ensemble und ein beachtliches Orchester herzhaft umsetzen. – Der Standard
Hervorragendes Ensemble
Das Team um Regisseurin Nicola Raab fand eine originelle Lösung für das Werk. Und das Sängerensemble (u.a. Alfred Werner, Walter Raffeiner, Marco Di Sapia, Jowita Sip und Karin Goltz) war hervorragend. – Kronen Zeitung
Homogenes Ensemble
Eine ganz wichtige Rolle für den Erfolg der Aufführung spielte die Inszenierung (Nicola Raab), die mit stummfilmhaftem Slapstick der Vorwärtsbewegung der Musik um nichts nachsteht. Aus dem homogenen Ensemble stach vor allem Mirko T. hervor, gesungen und gespielt von Marco Di Sapia, mit gut sitzender, sehr flexibler Stimme. – operinwien.at
Ein Vergnügen
Wie die Geschichte dann im Detail abläuft, das verfolge man am besten selbst, denn allein das Tempo oder das dichte Personenspiel in dieser Holzbaracke wie auf echter Erde sind bereits ein Vergnügen. Dies alles derart bruchlos mit dem tollen Spieler- und Sängerensemble (…) zu bewältigen, ist sehr viel und wurde mit großem Applaus bedacht. – Vorarlberger Nachrichten