Besetzung & Info

Der Reigen

Musiktheater für fünf Stimmen und 23 Instrumente,

von Bernhard Lang,
Libretto von Michael Sturminger nach dem Theaterstück von Arthur Schnitzler

Österreichische Erstaufführung der Neuen Oper Wien in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen

Vorstellungen in Wien:

12., 15., 16. & 18. November 2019

Beginn jeweils 19:30 Uhr

Einführungsgespräche jeweils 18:45 Uhr mit Intendant Walter Kobéra

Ende der Vorstellung: ca. 21:15 Uhr

Ort: Halle E MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Karten (51 €/40 €/29 €, zahlreiche Ermäßigungen)

Premiere am 30. Juli 2019 bei den Bregenzer Festspielen 2019, Werkstattbühne, Karten

Kooperation mit Wien Modern

Zwischen »verzweifelter Komik, erotischer Besessenheit und depressivem Zwangsverhalten« oszillieren die Loops, die der österreichische Komponist Bernhard Lang für sein Musiktheater nach Arthur Schnitzlers „Reigen“ ersann.

Dieses skandalumwitterte Theaterstück führt in einem tanzartigen Reigen zehn Paare vor, die sich für kurzzeitige sexuelle Abenteuer zusammenfinden – ein Sujet, das sich »mit Heiterkeit und in ihrem ewigen Gegensatz zu der sogenannten Sittlichkeit« positioniert, wie es Schnitzlers Geliebte Adele Sandrock formulierte.

Der Stoff ist prädestiniert für Bernhard Langs Kompositionsprinzip und sein Projekt, das er „Theater der Wiederholungen“ nennt. Die Wiederholung von Verführung, Sex und Postludium schlägt sich musikalisch in Loops nieder, die zum »Analyseinstrument mechanisierter und zwanghafter menschlicher Verhaltensweisen« werden, wie Lang über sein Werk schreibt.

Er drückt die Heterogenität von Figuren, Halbwelten und Trash mit musikalischen Stilelementen unterschiedlicher Richtungen, sowie der Kombination von klassischem Orchester, Drumset und Synthesizer aus. Zwei Rollen sind für Countertenor komponiert und ermöglichen dadurch zusätzliche Variationen geschlechtlicher Identität im Vergleich zur Entstehungszeit der Stückvorlage.

Die Regisseurin Alexandra Liedtke arbeitet sowohl im Schauspiel als auch in der Oper und inszenierte unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Salzburger Landestheater, am Theater in der Josefstadt sowie an der Wiener Staatsoper. Nach der erfolgreichen Uraufführung von Staatsoperette – Die Austrotragödie setzen die Bregenzer Festspiele mit Der Reigen ihre Zusammenarbeit mit der Neuen Oper Wien fort.

Komposition Bernhard Lang / Libretto Michael Sturminger (nach Arthur Schnitzlers Theaterstück)

Musikalische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung  Alexandra Liedtke / Bühne Falko Herold & Florian Schaaf / Kostüme & Video Falko Herold / Klangregie  Christina Bauer / Licht Norbert Chmel

Mit:
Barbara Pöltl – Die Prostituierte, Die junge Frau
Anita Rosati – Das Hausmädchen, Das Schulmädchen
Marco Di Sapia – Der Ehemann, Der Privatier
Alexander Kaimbacher – Der Polizist, Der Autor 
Thomas Lichtenecker – Der junge Mann, Die Schauspielerin

amadeus ensemble-wien

Kritiken

Besser kann eine Erstaufführung wohl nicht ausfallen.

Eine spannungsgeladene, an Klangfarben reiche Musik, eine schlüssige und fantasievolle Inszenierung und ein makelloses Ensemble – besser kann eine Erstaufführung wohl nicht ausfallen. Arthur Schnitzlers einst skandalumwittertes Drama Reigen wird als Musiktheater von Bernhard Lang zu einem weiteren Glanzlicht der Bregenzer Festspiele. – orf.at, Ingrid Bertel

Begeisternd, fulminant!

Walter Kobéra am Pult des fabelhaften amadeus ensembles wien begeisterte ebenso wie das fulminante Darsteller-Quinett: Anita Giovanna Rosati, Barbara Pöltl, Thomas Lichtenecker, Alexander Kaimbacher und Marco Di Sapia. Alle meisterten die Herausforderung, in zwei komplett unterschiedliche Charaktere zu schlüpfen aufs Beste!  – Kronen Zeitung, Florian Krennstetter

Edler Sound

Sie [die Sänger] schaffen einen speziellen atmosphärischen Raum und mischen sich elegant mit den Szenen, für die sich in der Leinwand kleine Räume öffnen. Der edle Sound des Amadeus Ensembles unter Walter Kobera tut das Edelste, um die Werkkontraste subtil auszuleuchten – samt jenen speziellen Wiederholungen. – Der Standard, Ljubisa Tosic

Hier tanzt alles

Die Personenführung von Alexandra Liedtke ist vor allem hoch musikalisch. Die fünf Sängerinnen und Sänger in wechselnden Rollen verkörpern den ungeheuer variantenreichen Sprachrhythmus dieser Musik mit einer geradezu unheimlichen Choreografie. Hier tanzt alles: die Musik, das Bild, die Körper und ihre Emotionen. Und die Inszenierung hat einen weiteren großen Vorzug: sie ist witzig, bei aller Boshaftigkeit dieses Liebeskarussells. Das passt ganz wunderbar zu Langs wimmernder Brüchigkeit der Synthesizer-Klänge. Das Amadeus Ensemble aus Wien unter der Leitung von Walter Kobéra, spielt geradezu symbiotisch. Hier klingt die Sprache in den Instrumenten und ihre melodischen Wendungen wechseln fließend zwischen Bühne und Ensemble im Vordergrund. – SWR 2, Bernd Künzig

Geschickt durchkomponierte Regie

Ein Kompliment an dieser Stelle an Walter Kobéra und das Amadeus Ensemble Wien, die mit äußerster Präzision die Herausforderung, die Lang ihnen stellte, angenommen und in Musik umgesetzt haben. Dasselbe Lob gilt dem Solistenquintett. Anita Giovanna Rosati (Sopran), Barbara Pöltl (Mezzo), Alexander Kaimbacher (Tenor), Marco Di Sapia (Bariton) und Thomas Lichtenecker (Countertenor) zeigen die Welt zwischen Sein und Schein einfach nur mit Bravour. […] Überhaupt, lässt man die musikalische Komponente einmal beiseite, so zeigt der Bregenzer „Reigen“ eine geschickt durchkomponierte Regie. Dafür zeichnet Alexandra Liedtke verantwortlich. Mehrdeutig-schön und irritierend sind die Bilder, die sie da ins Geschehen einstreut. – Vorarlberger Nachrichten, Veronika Fehle