Death in Venice 

Oper in zwei Akten von Benjamin Britten, op. 88
Libretto von Myfanwy Piper
Nach der Novelle von Thomas Mann

In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln

Eine Künstlerpersönlichkeit, die hin und her gerissen ist zwischen dem Apollinischen und Dionysischen, steht im Zentrum der theatralischen Auseinandersetzung.

Der alternde Schriftsteller Gustav von Aschenbach begibt sich auf eine (imaginäre) Reise nach Venedig, um einer Schaffenskrise zu entkommen. Auf der Sinnsuche begegnet er einer Gestalt, von deren Schönheit Aschenbach gefesselt ist. Als Moral seine zunehmende Besessenheit ablöst, ist es bereits zu spät: alles fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

„Death in Venice“ ist Benjamin Brittens letzte Oper. Komponierend versuchte er, dem Tod zu entrinnen, den er bereits kommen sah. Mit der Ausrede, zuerst seine Oper zu Ende bringen zu müssen, schob er eine unbedingt notwendige Herzoperation immer weiter hinaus.

Brittens Oper ist in 17 Szenen durchkomponiert, welche sich musikalisch durch eine komplex gearbeitete Motivik auszeichnet. Die Handlung wird immer wieder von Secco-Rezitativen Aschenbachs unterbrochen, die Gestalt Tadzio manifestiert sich als stumme Tänzerrolle. Das Libretto in englischer Sprache, basierend auf Thomas Manns Novelle Tod in Venedig, stammt von Myfanwy Piper.

Komposition Benjamin Britten / Libretto Myfanwy Piper

Musikalische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Christoph Zauner / Bühne & Kostüm Christof Cremer / Choreographie Saskia Hölbling / Klangregie Christina Bauer /  Lichtdesign Norbert Chmel / Choreinstudierung Bernhard Jaretz

Mit: 
Gustav von Aschenbach Alexander Kaimbacher / The Traveller Andreas Jankowitsch / The Voice of Apollo Ray Chenez
Tadzio Rafael Lesage / Jaschiu Luis Rivera Arias / Tänzer Leonie Wahl, Ardan Hussain / Kinder Charlotte Beerman, Lilian Davison, Idan Zamponi, Jonatan Sushon, Reoven Sushon

Solisten und Solistinnen des Wiener Kammerchors

Wiener Kammerchor

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

Geplantes Gastspiel in Bozen/Trient

Fein geschliffene Deutung

Neue-Oper-Chef Walter Kobéra führt hier die Tonkünstler in fein geschliffener Deutung durch den Abend. Und schließlich kommt die mit steter Präsenz dominierende Zentralfigur des Gustav von Aschenbach hinzu, die Britten einst für seinen gealterten Lebensgefährten Peter Pears mit entsprechend vielen rezitativen Passagen schrieb und die Alexander Kaimbacher mit schneidigem Timbre und zarter Fragilität zu gestalten weiß. – Martin Fichter-Wöß, APA

In diesem Venedig stirbt man viele Tode

Die Szene dominiert in Ton und Geste der fulminante Alexander Kaimbacher als Aschenbach. Mit dunklen timbrierten Tenor, sicherem Instinkt und gefassten Gefühlswallungen macht er die Entwürdigung seiner Künstlernatur wie die Sehnsucht nach unschuldiger Liebe deutlich. Markant als sein Alter Ego, in mannigfaltigen Rollen vom Reisenden bis zum rotzfrechen Straßensänger: Bariton Andreas Jankowitsch. Der US-Countertenor Ray Chenez leiht dem Apollo die geforderte Originalität. – Walter Gürtelschmied, Die Presse

Hut ab

Hut ab vor Protagonist Alexander Kaimbacher, der die noble Diktion einer Geistesgröße ebenso vermittelt wie den Albdruck innerer Zerrissenheit. (…) Das schönste Dekor kommt vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und dem Wiener Kammerchor: Da, wo diese Musik eine farbige Pracht entfaltet, hebt sie unter Dirigent Walter Kobéra charismatisch ab. – Christoph Irrgeher, Wiener Zeitung

Eine imponierende Leistung!

Nicht zu Unrecht wird das Werk auch als „Konzert für Tenor und Orchester“ bezeichnet. Deshalb wurde der gestrige Abend auch eine Huldigung an den Charaktertenor Alexander Kaimbacher, der hier alle seine Qualitäten ausspielen kann. Eine imponierende Leistung! – Richard Schmitz, Radio Klassik

Fulminant

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Im Zentrum des Geschehens steht Alexander Kaimbacher als Aschenbach und meistert die ungewöhnlich schwierige Aufgabe fulminant. (…) Kaimbacher singt die Rolle ohne Ermüdungserscheinungen, und er erwandert, erlebt, gestaltet sie in allen Entwicklungsstufen. So unheimlich, so dämonisch, wie er sein soll, singt und spielt Andreas Jankowitsch nicht nur den „Traveller“ (der Reisende, der Aschenbach auf Reisen schickt), sondern viele reale und irreale Personen des Geschehens, die allerdings nie auf der „guten“ Seite stehen. Aus dem Ensemble ragt noch Ray Chenez mit unaufdringlichem Countertenor in der irrealen Funktion der „Voice of Apollo“ aus dem Geschehen heraus. – Renate Wagner, Online Merker 

Eindrucksvoll und einfühlsam

Christof Cremer entwarf dafür eine in Grau verdämmernde, eindrucksvolle Stadtkulisse mit vielen Stegen, ein Labyrinth. Einfühlsam erzählt Zauner die Geschichte von der Choleraseuche, die sich in der Lagune ausbreitet. – Karlheinz Roschitz, Kronenzeitung