Das Gesicht im Spiegel

Österreichische Erstaufführung 

Musik: Jörg Widmann
Libretto: Roland Schimmelpfennig

In Jörg Widmanns Das Gesicht im Spiegel hofft das Ehepaar Patrizia und Bruno für seinen Biotech-Konzern auf den Durchbruch am desolaten Aktienmarkt: Ihr herausragender Ingenieur Milton hat es geschafft, eine lebendige Kopie Patrizias herzustellen, die sie Justine nennen. Sie lernt von Milton zu sprechen und sich mit ihrer Umwelt vertraut zu machen. Justine kann sogar Schmerz empfinden, erneuert sich jedoch sogleich nach jeder Verletzung.

Es muss allerdings verhindert werden, dass Justine sich im Spiegel ansieht: Sie darf nicht erfahren, dass sie eine Kopie Patrizias ist.

Die beiden Männer Bruno und Milton verlieben sich in Patrizias Kopie. Bruno, dessen Beziehung zu Patrizia längst erkaltet ist, will mit Justine ein neues Leben beginnen und flüchtet mit Miltons Produktionsplänen. So verfügt er theoretisch über die Möglichkeit, Justine immer und überall reproduzieren zu können. Doch dazu kommt es nicht…

Das Gesicht im Spiegel mit einem Libretto von Roland Schimmelpfennig, einem der am meisten gespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands, wurde bereits 2003 im Rahmen der Münchner Opern-Festspiele uraufgeführt und hat bis heute nichts an Aktualität verloren. An der NOW erleben Sie dieses Musiktheaterwerk in der Inszenierung des venezolanischen Regisseurs Carlos Wagner; die Ausstattung stammt von Christof Cremer.

Künstlerische Leitung Walter Kobéra / Inszenierung Carlos Wagner / Bühne & Kostüm Christof Cremer / Klangregie Christina Bauer / Lichtdesign Norbert Chmel / Choreinstudierung Bernhard Jaretz

Mit: 
Patrizia Roxane Choux / Justine Ana Catarina Caseiro / Bruno Wolfgang Resch / Milton Georg Klimbacher / N. Eszter Petrány

Damen des Wiener Kammerchors

amadeus ensemble-wien

Koproduktion mit dem Liszt Fest International Cultural Festival, Gastspiel im Palace of Arts (müpa Budapest)

Beeindruckend

„Der langjährige Leiter der Neuen Oper, Walter Kobéra, verwaltet die Aktion vom Pult äußerst souverän. Auch die Sängerinnen und Sänger auf der Bühne beeindruckten bei ihren schwierigen gesanglichen Aufgaben zwischen Singen, Hauchen, Kreischen und Schreien.“ – Moritz Roniger, Wiener Zeitung

Wie immer verlässlich

Jörg Widmann hat eine abwechslungsreiche Musik geschrieben. Er jagt die beiden Frauenstimmen in schwindelnde Höhen, Roxane Choux als Patricia und Ana Caterina Caseiro als Justine gelingt das imponierend. (…) Walter Kobéra und sein amadeus ensemble wien musizieren wie immer verlässlich.“ – Richard Schmitz, Radio Klassik

Kunststücke erster Ordnung

Da leisten vor allem die beiden Damen Ungeheures, Roxane Choux als Patrizia und Ana Catarina Caseiro als Justine (sie sieht man erst am Ende, vorher wird Justine von einem Kind und dann von einer Tänzerin verkörpert). Nicht nur Gesang bis in die höchsten, kaum mehr erträgliche Höhen ist gefordert, auch Keuchen, Krächzen, Verhauchen, technische Kunststücke erster Ordnung.

Glänzend auch der Chor, der in immer neuer Verkleidung erscheint – Damen des Wiener Kammerchors unter der Leitung von Bernhard Jaretz exekutieren dies perfekt.

Das amadeus ensemble-wien muss unter der immer bewährten Leitung des seit Jahrzehnten unbeirrbar und bewundernswert waltenden Walter Kobéra noch mehr leisten als sonst, denn der Komponist fordert nicht nur „Musik“, sondern auch Geräusche, fordert von den Instrumenten so viel Quälendes wie von den menschlichen Stimmen.“ – Renate Wagner, Online Merker

Begeisterter Applaus

„Begeisterter Applaus für Dirigent Walter Kobéra, das Amadeus Ensemble Wien und alle Beteiligten, ob original oder geklont.“ – Stefan Ender, Der Standard