Besetzung & Info

Campiello

Herwig Reiter // Peter Turrini

Komische Oper // Text von Peter Turrini frei nach dem gleichnamigen Stück von Carlo Goldoni // Uraufführung // Ehemalige ANKER EXPEDITHALLE

Musikalische Leitung
Walter Kobéra
Inszenierung
Anselm Lipgens
Bühne
Gabriele Attl
Kostüme
Susanne Özpinar
Lichtdesign
Norbert Chmel
Choreografie
Liane Zaharia
Zorzetto
Isabel Seebacher
Lucietta
Julia Koci
Gnese
Ulla Pilz
Orsola
Annette Schönmüller
Catte
Anna Hauf
Pasqua
Karin Goltz
Gasparina
Hege Gustava Tjønn
Cavaliere
Andreas Jankowitsch
Anzoletto
Markus Miesenberger
Sansuga
Rupert Bergmann
Fabrizio
Gebhard Heegmann

amadeus ensemble-wien

Mit Unterstützung von LOFT CITY GmbH. & Co KG

Kurztext

Es sind die kleinen Leute, die in der Komödie um den Campiello, einen Platz irgendwo in Venedig, im Mittelpunkt stehen. Der Campiello ist ihr Zuhause, hier träumen sie von einem besseren Leben, von Liebe und Geborgenheit. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben, ihre Freuden und Sorgen die gleichen. Sie streiten und lieben sich, sie zanken und verbrüdern sich. Es geht rau und derb, aber herzlich zu, eine ganz eigene Mischung aus Heiterkeit und Schwermut. Erst das Erscheinen von Leuten, die sich für etwas Besseres halten, bringt dieses Gleichgewicht durcheinander. Die kleine Welt des Campiello wird zu einem Abbild der großen Welt.

Carlo Goldoni hat die italienische Commedia dell’Arte revolutioniert: Er ersetzte die starren Typisierungen durch echte Charaktere und die hohlen improvisierten Späße durch dramaturgisch perfekte Textbücher. Damit zog er zwar den Unmut seiner Kollegen auf sich, aber das Publikum liebte es, sich in seinen Stücken wiedererkennen zu können. Goldonis Komödien drehen sich um die normalen, die durchschnittlichen Menschen seiner Heimat, und das verbindet ihn mit Peter Turrini, der den Campiello übersetzt und bearbeitet hat. Dass und wie die jeweiligen Lebensbedingungen das menschliche Zusammenleben bestimmen, ist für Turrini der Kern des Stückes. Herwig Reiters Musik lebt vom steten, aber niemals strengen Wechsel zwischen Rezitativ und Arie. Mit zahlreichen Tänzen und Jazz-Anklängen charakterisiert er das ganz besondere Lebensgefühl des Campiello.

Kritiken

Lustvoll umgesetzt

Venedig, wie es liebt und lacht und singt und swingt. Der nüchterne Industriebau verfügt über eine sehr gute Akustik, das Bühnenbild war originell gestaltet, gesungen wurde ausnahmslos auf hohem Niveau, und zwar so, dass Turrinis wunderbar spritziges Libretto (frei nach Goldoni) auch zu verstehen war. Und die Musik bot mit einer Vielzahl von musikalischen Zitaten eine knallbunte, doch sorgfältig gestrickte Unterlage perfekt für Stimme und Stück. (…) Die Musik war eher traditionell, keine neue Musiksprache, aber ausgezeichnetes Handwerk und vom amadeus-ensemble unter der umsichtigen Leitung von Walter Kobéra lustvoll umgesetzt. – Kurier, Daphne Springhorn

Schöner Premierenerfolg

Ein schöner Premieren-Erfolg Die Musik mixt Barockes, Neoklassik, Jazz, Popiges zu einem orchestralen Fließband, gibt den Figuren Kontur und den Sängern die Möglichkeit zur vokalen Präsentation. Alles klingt angenehm und konsumentenfreundlich. Dies gilt auch für die Inszenierung (Anselm Lipgens) in einem Bühnenbild (Gabriele Attl), das die Industrie-Architektur eines ehemaligen Expedits geschickt ausnützt. (…) Das Ensemble agiert ausgezeichnet, Walter Kobéra hat einmal mehr für präzise Einstudierung gesorgt. Schöner Premierenerfolg. – Österreich, Karl Löbl

Uraufführung kam großartig an

Viel Wirbel auf der Piazetta. Entstanden ist zwar kein „modernes“ Musiktheater, aber eine wohlklingendem gut sangbare Musik, die beim Publikum der Uraufführung in der Expedithalle großartig ankam. (…) Walter Kobéra von der Neuen Oper Wien, Regisseur Anselm Lipgens „mit Gespür fürs Geschichtenerzählen“ und dem amadeus ensemble-wien gelang eine dichte Aufführung. Überzeugend das Sängerensemble. – Kronen Zeitung

Engagiert umgesetzt

Amüsantes venezianisches Plätzchen. Peter Turrini hat die Vorlage Carlo Goldonis humorvoll in die Sprache und Gedankenwelt unserer Zeit übertragen und dadurch eigentlich ein Neues Stück entstehen lassen. Herwig Reiter hat dazu eine sehr bekömmliche, völlig tonale, ständig changierende Musik geschrieben (…). Sie wird vom amadeus ensemble wien unter dem Leiter der Neuen Oper Wien Walter Kobéra engagiert umgesetzt. Bei den mit melodiösen Arien ausgestatteten Protagonisten, die in der temporeichen, amüsanten Regie von Anseml Lipgens sehr spielfreudig agieren und recht gut singen, stechen die köstliche Karin Goltz, Hege Gustava Tjonn und der geckenhafte Andreas Jankowitsch hervor. – Kleine Zeitung, Helmut Christian

Lustiger Dorfplatz der Operngefühle

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… Ein vertiefender Figurenblick gelingt Regisseur Anselm Lipgens öfters und dies natürlich auch dank des guten Ensembles (…), um das herum eine gekonnt tänzelnde tonale Musik für Atmosphäre sorgt. Das amadeus ensemble-wien unter Walter Kobéra setzt diesen Mix aus Gershwin, Polytonalität, Musical, Operettenseligkeit und Kurt Weill delikat um. – Der Standard, Ljubisa Tosic

Stimmiger Spielort

Die Stehaufweibchen von Favoriten. Die Wahl des Spielortes ist stimmig: Carlo Goldonis „Campiello“, den Peter Turrini 1982 bearbeitete, spielt ja in einer der schäbigeren Ecken Venedigs, rund um ein „Plätzchen“, auf das sich Touristen nur verirren, wenn sie sich tatsächlich verirren. (…) Reiter hat dem Turrini-Text eine harmonisch brave, aber dennoch abwechslungsreiche, pointiert-gewitzte und klug instrumentierte Musik beigegeben, ohne Scheu vor Stil-Zitaten aus Jazz, Älplerischem, Operette oder Musical. Auch die Umsetzung durch Walter Kobéra und das Amadeus-Ensemble gelang durchaus entsprechend. – Die Presse, Helmar Dumbs

Bravo!

(…) grandios adaptiert, famos inszeniert (Anselm Lipgens), traumhaft musikalisch unterlegt und mit der Konvention an den richtigen Stellen brechend! Die den Personen zugeordneten Melodien gehen beispielsweise bei den Duetten der Liebespaare geschickt ineinander über oder werden, der Ironie halber, schlichtweg getauscht. Komödiantisch und beschwingt sind die dem Genre entsprechenden Musikstücke – ohne in Mozart-Kitsch zu verfallen. Herwig Reiters Kompositionen leben dabei vom stetigen Wechsel zwischen Rezitativ und Arie. Mit Tanz und Jazz-Anklängen untermalt, entsteht schnell eine authentische Stimmung, die, trotz ihres bunten Zusammenspiels, ein italienisches Flair evoziert. Bravo! – Mangiapia, k2 kulur in centrope