Besetzung & Info
Baal
Friedrich Cerha
Bühnenwerk in 2 Teilen nach 4 Fassungen von Bertolt Brechts gleichnamigem Theaterstück // Libretto: Friedrich Cerha
Expedithalle (Zugänge: Puchsbaumg. 1C oder Absbergg.27, 1100 Wien)
Premiere 29. September 2011 Weitere Vorstellungen: 2. / 7. & 8. Oktober 2011 Beginn jew. 19:00h // Einführungsgespräch mit Barbara Rett und Walter Kobéra jew. 18:15h, Abendkassa ab 18:00h Ende d. Vorstellung ca. 22.15h
- Musikalische Leitung
- Walter Kobéra
- Regie
- Leo Krischke
- Bühne & Kostüme
- Gilles Gubelmann
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Baal
- Sébastien Soulès
- Mit
- Elisabeth Lang
- Manuela Leonhartsberger
- Belinda Loukota
- Ulla Pilz
- Katharina Tschakert
- Dieter Kschwendt-Michel
- Gernot Heinrich
- Stephan Rehm
- Oliver Ringelhahn
- Michael Schwendinger
- Daniel Serafin
- Michael Wagner
- Harald Wurmsdobler
amadeus ensemble-wien
Mit Unterstützung von LOFT CITY GmbH. & Co KG
Öffentliche Verkehrsmittel: U1, Reumannplatz (ca.10 min Fußweg), oder Straßenbahn Linie 6, Station Absberggasse (3 min Fußweg).
Kurztext
Einer gegen Alle. Alle gegen Einen. Und Einer gegen sich selbst.
Baal – 25 Stationen in die Freiheit, in den Tod
Baal – der Berserker, der Anarchist, das Tier – der Dichter
Baal – die Utopie vom Glücklich sein, absolut
Baal – Vom Einzelnen und den Anderen
Baal – Vom Scheitern des Absoluten
(Leo Krischke)
Baals eigentlicher Antrieb ist das vitale, unausrottbare menschliche Glücksverlangen, die Suche `nach dem Land, wo es besser zu leben ist`, wie es in seinem letzten Lied heißt. Er sucht es hier, denn er ist `aufs Irdische angewiesen` und er stößt dabei an Grenzen aller Art.
Was ich erreichen möchte, bestimmt zunehmend die Wahl meiner Mittel. Verfremdende Stilisierung, Distanzierung vom Dargestellten, ein Nebeneinander von Ebenen, (…) sind hier ungeeignete Mittel. Nur Ansätze für Identifikation können Voraussetzungen schaffen für das, was ich will. Dabei kann es nicht darum gehen, Baal sympathisch, gewinnend zu machen: Er wird `unbeliebt` bleiben, aber er muss auch berühren. Nur dann wird der Zuschauer in einer Weise Anteil nehmen, die mich interessiert. Die Musik soll helfen, das zu erreichen.
(Friedrich Cerha über „Baal“, mehr unter: MUSIKZEIT)
Buchempfehlung: Friedrich Cerha, Schriften – Ein Netzwerk; Portraitskizze von Lothar Knessl // Band 28/Komponisten unserer Zeit, 2011: www.musikzeit.at
Kritiken
Eindrucksvolle Opernproduktion
Walter Kobéra und seine Neue Oper Wien lassen sich nicht einschüchtern durch die enormen Anforderungen in allen Belangen, die Friedrich Cerhas „Baal“ stellt – und schaffen damit wieder einmal eine eindrucksvolle Opernproduktion abseits der großen Häuser. (…) Am Pult seines mit allen stilistischen Wassern gewaschenen „amadeus ensemble wien“ zeichnet Kobéra die expressive Bandbreite der Partitur hingebungsvoll nach (…). Sébastien Soulès gibt als Baal sein Bestes und stirbt mit Totaleinsatz (…). Michael Wagner (Ekart) und Gernot Heinrich (Johannes) regen kraft ihrer Partien, Elisabeth Lang (in sechs Rollen) kraft ihrer Wandlungsfähigkeit aus dem umfangreichen Ensemble heraus. Großer Jubel für alle, nicht zuletzt für den Komponisten. – Die Presse, Walter Weidringer
Viel Applaus
Dirigent Walter Kobera setzt mit dem Amadeus Ensemble Wien den flächig-elegischen Grundton wirksam um, und auch die dramatischen orchestralen Zuspitzungen behalten in ihrer Heftigkeit Transparenz. Viel Applaus der Anwesenden, zu denen auch der erfreut wirkende Komponist zählte. – Der Standard, Ljubisa Tosic
Publikumserfolg
Mit der Brecht-Oper „Baal“ von Friedrich Cerha, 85.jähriger Jahresregent der Neuen Musik, heimste die Neue Oper Wien einen Publikumserfolg ein. (…) Sébastien Soulès legt den Unsympathler zwischen Rüpelrocker und Leidensfigur an. Eine energetische, stimmige Performance (…) (Die) musikalischen Facetten bringt das amadeus ensemble-wien unter der Leitung von Walter Kobéra zu eindringlichem Leben. – Kurier, Georg Leyrer
Einmütiger Jubel
Zu Friedrich Cerhas 85. Geburtstag nach langer Zeit wieder einmal die Oper „Baal“ als ein Chef d’Oevre zu präsentieren, wäre für jede größere Bühne Ehrenpflicht gewesen. Doch nur die Neue Oper Wien hat sich in dankenswerter Weise dieser Aufgabe gestellt. (…) Erneut hat sich Walter Kobéra als souveräner Anwalt zeitgenössischer Musik profiliert. Mit ruhiger Sicherheit leitet er sein amadeus-ensemble wien, das alle Facetten des eines schwierigen Orchesterparts aufblühen lässt. Ideal in Erscheinung und Spiel verkörpert Sébastien Soulès die Titelpartie (…). Mit seiner Inszenierung hat Leo Krischke gewiss ein Meisterstück geliefert. (…) Einmütiger Jubel dankte allen Mitwirkenden und dem anwesenden Komponisten. – Wiener Zeitung, Gerhard Kramer