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Zauberflöte 06
Thomas Pernes
Oper in drei Teilen // Libretto von Gloria G. und Thomas Pernes // Uraufführung // Halle E im Museumsquartier, Wien // Nationaltheater Bratislava, SK
- Musikalische Leitung
- Walter Kobéra
- Inszenierung
- Andreas Leisner
- Ausstattung
- Walter Schütze
- Lichtdesign
- Norbert Chmel
- Dramaturgie
- Alexandra Noël
- Tamino
- Alexander Kaimbacher
- Pamina
- Rebecca Nelsen
- Sarastro
- Steven Gallop
- Königin der Nacht
- Gerhard Karzel
- Sprecher
- Dieter Kschwendt-Michel
- Zeitungsvekäufer
- Mamuka Nikolaishvili
- 1. Dame
- Maria Droulou
- 2. Dame
- Petra Halper-König
- 3. Dame
- Maida Karisik
- Businessmen
- Martin Guthauer
- Bernd Hemedinger
- Elijah Lim
- Günther Strahlegger
- Wolfgang Veith
- Boys
- Natalie Hurst
- Heike Metz
- Yulia Sheshina
- Klara Steinhauser
amadeus ensemble-wien
Chor der Neuen Oper Wien
Ein Auftragswerk von WIENER MOZARTJAHR 2006
Kurztext
Ein junger Mann bricht an einem Scheidepunkt seines Lebens zusammen. Indem er aus der einen Welt flieht, tut sich ihm eine andere Welt auf, die scheinbar ein Traum ist - bis deren Züge immer realer werden. In diesem Dämmerzustand zwischen Fiktion und Realität erkennt er die Abgründe der eigenen Seele. Aus dem traumhaften Fest des Beginns wird ein wahrer Horrortrip. Die Pervertierung humanistischer Ideale wird zur Bedrohung der Gesellschaft, zur existentiellen Gefahr für das Individuum.
Die Oper "Zauberflöte 06" von Thomas Pernes und Gloria G. wirkt wie ein Brennglas: Jenseits der schillernden Oberfläche entdeckt sie die menschliche und gesellschaftliche Zerrüttung. Grundfrage ist die mögliche Mutation des Bekannten und Vertrauten: Wer steckt heute hinter Sarastro, wer kann heute noch eine Königin der Nacht sein? "Zauberflöte 06" führt diesen Ansatz, der spielerisch beginnt, kompromisslos zu Ende.
"Wir haben die 'Zauberflöte' im Kopf, seitdem wir Kinder sind. Damit müssen wir umgehen", sagt Pernes. Ohne die Errungenschaften der Neuen Musik zu verleugnen, schafft er Knotenpunkte zu Mozarts Klangsprache.
In einer deutlichen Reduktion auf das Wesentliche setzen Andreas Leisner und Walter Schütze sich mit den menschlichen Grundwerten und ihrem Stellenwert in unserer Gegenwart auseinander. Im Spiel mit den Erwartungshaltungen des Zuschauers verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Bühne.